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bcn alljährlich für die französische Kavallerie und reilende Artillerie in Hol-
stein, Oldenburg, Hannover und Mecklenburg ausgekauft, während die deutsche
Reiterei sich durch Ankäufe aus Polen, Rußland uitd Ungarn mit Pferden
rekrutirt. Die Bienenzucht wird namentlich in der Lüneburger Haide stark
betrieben; die westfälischen Schinken und Hommerschen Gänse sind beliebte
und gesuchte Handelsartikel geworden. Sächsische und schlesische Wolle stellt
man jetzt über die spanische.
B. Die Deute.
Von den 46 Millionen Menschen, welche Deutschland bewohnen, ge-
hören fts dem germanischen Volksstamme an; diese reden im Norden
die nieder- oder plattdeutsche, im Süden die oberdeutsche Sprache. Die
letztere kommt dem Schrift- oder Hochdeutschen am Nächsten, welche gegen-
tvärtig fast allen Deutschredenden geläufig ist. '/5 der gesammten Bevölkerung
sind Slaven, welche in Pommern, Schlesien, Sachsen, Böhmen und Mäh-
ren wohnen, verschiedene Namen führen und verschiedene slavische Mund-
arten sprechen. Eine halbe Million Juden lebt in den einzelnen Bundesstaateit
zerstreut. 23 Mill. Deutsche bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche,
diese bewohnen vorzugsweise den Süden, während die Protestanten mehr dem
Norden angehören und auf 20 Millionen Seelen sich belaufen.
Der deutsche Volkscharakter ist im Norden und Süden des Landes
nicht ganz gleich. Tie Bewohner des Nordens sind stärker, größer und
ruhiger; die des Südens feuriger, energischer und lebhafter. Im Allgemeinen
zeichnet sich der Deutsche durch Ernst, Gründlichkeit, Beharrlichkeit und Ge-
müthlichkeit vor andern Völkern aus. Deutscher Fleiß und deutsche Treue
werden überall anerkannt. Der Teutscken Gelehrftmkeit, Scharfsinn und
Ersindungsgeist haben die wichtigsten Entdeckungen herbeigeführt und dem
Deutschen in allen Landen die gebührende Anerkennung verschafft. Daß die
Deutschen in politischen und kirchlichen Dingen nie einig gewesen, ist eine
traurige Wahrheit. Zu den wichtigsten Erfindungen, welche in Deutschland
gemacht wurden, sind folgende zu zählen: das Lumpenpapier, das Schieß-
pulver, die Buchdruckerkunst, die Erdkugeln oder Globen, die Taschenuhren,
das Spinnrad, die Luftpumpe, die Lithographie re. Die größten Astronomen,
welche zuerst die Bewegung der Erde gelehrt und bewiesen haben, sind
Deutsche gewesen; die meisten Planeten sind von Deutschen entdeckt worden.
Die deutsche Industrie ist in allen Zweigen Vortheilhaft bekannt.
Schlesische, böhmische und westfälische Leinwand ist anerkannt die beste und
solideste; baumwollene und wollene Tücher, Seidenmanufakturen, Eisen- und
Stahlwaaren, Teppiche, Spiegel, chirurgische, mathematische und physikalische
Iitstrumente wandern oft nach Paris und London, um dann als echt fran-
zösische und englische Waaren zu einem recht hohen Preis verkauft und oft
in Deutschland wieder eingeführt zu werden. Tie Klaviere und Flügel von
Wien, Augsburg, Stuttgart, Prag rc., die Violinen und Blasinstrumente
aus Tyrol, Böhmen und Sachsen, die Schwarzwälder Uhren, die Augsbur-
ger, Hanauer und Pforzheimer Gold- und Silberarbeiten haben von je im
In- und Auslande den verdienten Ruf zu behaupten getvußt. Die Gläser
und Fernrohre, welcke gegenwärtig zu Berlin, München und Wien gefertigt
werden, können mit Recht über Alles, was bisher auf diesem Gebiete ge-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Hannover Polen Rußland Ungarn Lüneburger_Haide Deutschland Pommern Schlesien Sachsen Deutschland Paris London Deutschland Wien Augsburg Stuttgart Prag Tyrol Sachsen Berlin München Wien
106
Türken auf österreichischem Gebiete. In 10 Sprachen werden die Ge-
setze publizirt.
Die geistige Bildung dieser verschiedenen Nationen ist eine durchaus
ungleichmäßige, in den unteren Volksschichten noch unbefriedigende. Am ge-
bildetsten sind die Deutschen; ihnen folgen die Magyaren. Auf der un-
tersten Stufe stehen die Slaven. Für die Bildung der höheren Stände ist
durch Gymnasien und Realschulen verhältnißmäßig mehr geschehen. Univer-
sitäten zählt Oesterreich zehn.
Die römisch-katholische Kirche ist in allen Provinzen die vorherrschende
und zählt 26 Millionen Anhänger; nach der Verfassung von 1849 soll die
Ausübung der bürgerlichen und politischen Rechte vom Religionsbekenntriß
unabhängig sein und im ganzen Staate Glaubensfreiheit herrschen. Diese
besteht jedoch nur im Rechte häuslicher Religionsübung. Neben den Ka-
tholiken bekennen sich etwa 4 Millionen zur lutherischen und reformirten
Kirche, 6 Millionen zur griechischen, 650,000 Seelen zur mosaischen Religion.
I. Die drutschösterreischm Länder (3,600 Q.-M., 13 V2 Mill. E.).
1, Das Erzherzogtum Oesterreich
(578 Q.-M. und 2,715,000 E.l
liegt zu beiden Seiten der Donau und besteht aus dem Land ob der Ens
und unter der Ens; zum ersteren gehört das Salzburger-Land. Der Lan-
destheil links der Donau ist Berg- und Hügelland, der südliche rechts der
Donau Alpenland. Dasselbe ist reich an Holz und Eisen. Der Reisende
begegnet oft großen Zügen von Kohlenbauern oder Eisensendungen. Daneben
liefert die Ebene viel Obst, viel Getreide, viel Wein trotz der oft wechseln-
den Witterung. Das Erzherzogthum ist eines der gewerbreichsten Länder
des Kaiserstaates und zählt an 1000 Fabriken. Wien liefert zahlreiche
Luxusgegenstände aller Art und bildet den Hauptsitz der Industrie und des
Handels, welcher durch die lebhafte Donau-Dampfschifffahrt und die Eisenbahnen
bedeutend erleichtert ist. Hauptstadt und Residenz ist Wien im Lande unter
der Ens. „Die Kaiserstadt" liegt am Fuße des Kahlenbergs und an der
Donau, zählt an 580,000 E., 34 Vorstädte mit geräumigen Straßen, und
hat ungemein viel Sehenswürdigkeiten (die kaiserliche Burg, die Stephans-
kirche mit dem 444' hohen Thurme, die Kapuziner-Kirche mit der kaiserlichen
Gruft, die Universität, die Basteien, das Glacis [der bei einer Festung
leere Raum außerhalb der Mauerp den Augarten und Prater, prächtige
Schauläden re.) Die Wiener sind ein lebensfrohes, witziges und gemüth-
liches Volk. — In Wiens Nähe liegen die berühmten kaiserlichen Lustschlösser
Schölibruntt und Laxenburg, links der Donau das Dorf Aspern, wo Erz-
herzog Karl 1809 den Kaiser Napoleon besiegte. Bekannt sind die heißen
Quellen von Baden. Die alte (restaurirte) Burg Dürrenstein war das erste
Gefängniß des englischen Königs Richard Löwenherz; Pöchlarn ist das älteste
Schloß gegen die Magyaren, das Bechelaren des Nibelungenliedes.
Im Lande ob der Ens ist Lin; an der Donau, 30,000 E., die ansehn-
lichste Stadt; nach Gmünden und Budweis führt eine von Pferden gezogene
Eisenbahn. Ischl und Hallstadt sind durch Salinen bekannt.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Napoleon Königs_Richard_Löwenherz
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Oesterreich Donau Donau Donau_Alpenland Wien Wien Kahlenbergs Donau Wiens Laxenburg Donau Dorf_Aspern Baden Burg_Dürrenstein Donau Budweis Hallstadt
Die Langobarden.
265
bewären. Theudelinde bewirkte, daß die Kirchen, denen fast alles Vermögen
geraubt war, von neuem begabt und den Bischöfen ihre frühere Stellung
wieder eingeräumt ward *), und blieb auch Agiluls selbst wahrscheinlich der
arianischen Kirche treu, so hinderte er doch nicht, daß seine Kinder in der
katholischen Kirche getauft wurden^). Als er 616 gestorben war, folgte ihm
sein schon 605 zum König gewählter Sohn Ad elwald (Adaloald 616 — 626),
für den Theudelinde die Vormundschaft führend viele Kirchen wiederherstellte
oder mit reichen Schenkungen bedachte^). Wegen Blödsinns wurde der un-
glückliche König entthront oder vergiftet H und an seine Stelle der Arianer
Ariwald (Arioald, Charoald, 626 — 636) erwählt. Wir haben indes keine
Nachrichten, daß er ernstlich eine Reaction versucht habe, vielmehr läßt seine
Vermälung mit Gundiperga, Theudelinde's und Agilulfs Tochter, auf Dul-
dung schließen. Eine Empörung des Herzogs Thaso von Tuscien zu unter-
drücken, erließ er dem Erarchen Jsaac von dem jährlichen Tribut, 300 So-
lidis, den dritten Teil^). Der nach ihm durch die Königin Gundiperga auf
den Thron erhobne Nothari (636—652) erwies sich für die Arianer eifrig,
wie seine Versuche seine Gemalin zu deren Glauben zu zwingen beweisen 0).
Sonst aber war seine Regierung ausgezeichnet, einmal durch die schrift-
liche Aufzeichnung der longobardischen Gesetze 644, die zwar an
deren Gewohnheitsrecht nichts änderte, am wenigsten eine Ausgleichung mit
dem römischen erstrebte, aber durch feste Bestimmung der Bußen und Wer-
gelder richterlicher Gewaltthätigkeit und Willkür ein Ende machte^), sodann
durch den glücklichen Krieg gegen die Oströmer, denen er alle Städte am
Meer von Luna bis zur Frankengrenze und Opitergium (Oderzo bei Treviso)
entriß und am Fluß Scultenna (im Modenesischen) eine schwere Niederlage
beibrachte8). Rothari's Sohn und Nachfolger Roduald ward nach sechs
Monaten aus Rache für Ehebruch ermordet. \
3. Mit dem Nachfolger Aribert (Aripert 653 —661), Theudelinde's
Neffen, beginnt in sofern eine Wendung, als alle rechtmäßigen Könige fortan
katholisch sind, das Unterliegen des Arianismus rascher fortschreitet, damit
aber auch eine Verschmelzung der Nationalitäten angebahnt wird. Diese letz-
tere erstreckte sich zwar nicht aus Annahme römischer Ordnung im Staate,
aber in: Leben gewann das höher gebildete und feinere Lust befördernde Wesen
der Römer solchen Einfluß, daß das italische Welschtum ein Überwiegen dieses
Elements vor dem germanischen enthält. Zum erstenmal begegnen wir nach
seinem Tod einer Teilung des Reichs zwischen seinen Söhnen Pertari (Ber-
thar: Mailand) und God ipert (Godebert: Pavia), welche aber den Grund
zu lang dauernden Unruhen legte. Denn Godipert suchte für seine Absicht,
seines Bruders Teil an sich zu bringen, durch den Herzog Garibald von * 2
1) Paul. Iv 5 u. 6. Die Bischofswahlen bedurften aber der Beistimmung des
Königs und des Herzogs. Iv 33. Theudelinde erbaute die Kirche Johannis des
Täufers in Monza (Iv 21) und daß sie den Kiinsten wolgeneigt war, bewies die
Errichtung des mit Gemälden aus der longobardischen Geschichte geschmückten Palasts
daselbst (Iv 22). — 2) Paul. Iv 27. — 3) Den Frieden mit Chlothar Ii s. 8 71,
2. — 4) Paul. Iv 42. Frcdeg. 49. 50. — 5) Fred. 49. 50. 69. — 6) Fred. 71.
Doch war der Katholicismus bereits so weit verbreitet und mächtig geworden, daß
unter ihm fast in allen Städten neben dem arianischen Bischof ein katholischer vor-
handen war. Paul. Iv 43. — 7) Paul. Iv 43, der sie indes fälschlich ins I. 645
setzt, wärend die Gesetze selbst 644 angeben. — 8) Paul. Iv 46. Wärend dieses
Kriegs ward ein Slawenhaufe, der zur See ins Benevcntinische eingefallen war
zurückgeschlagen, auch die zur See gelandeten Griechen abgewehrt. Paul. Iv 44 u. 45.
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Die Westgoten und Burgunder.
227
ein Königtum, das zwar die Gemeindefreiheit nicht aufhob, aber doch schon
ein Herscherrecht gewärte, namentlich gegen die fremden Besiegten H. Indes
bewirkte von vorn herein die Anerkennung des römischen Kaisers als Oberherrn
eine schiefe Stellung zu den römischen Untertanen und nach dem Falle des
weströmischen Reichs wurde der durch die Verschiedenheit des Glaubensbe-
kenntnisses hervorgerufne Gegensatz noch feindseliger. Wir haben gesehn, wie
Theo deri ch I das westgotische Reich in Gallien gründete (§ 50, 3) und wie
er in der Schlacht auf den catalaunischen Feldern die Freiheit Europa's mit
dem Leben erkaufte (§ 55, 5). Den auf dem Schlachtfeld zum König erkornen
Torismund ermordete nach zwei Jahren 453 sein Br. Theoderich Ii
(453—466). Wir haben gesehn, wie dieser Avitus auf den Thron erhob und dafür
die Zurückdrängung der Sueben in Spanien als Lohn nahm (§ 56, 2). Der
tapfre Maiorianus besiegte ihn zwar, wollte jedoch lieber in ihm einen Bun-
desgenossen gegen die Vandalen haben, als einen erbitterten Feind und nach
seinem Tod breitete der Westgotenkönig seine Waffen von neuem siegreich aus.
Roch kräftiger, aber auch gewaltthätiger und schlauer war Eur ich (466—485).
Ihm beugten sich die Burgunder und halfen ihm in Spanien die Sueben auf
die Nordwestecke beschränken, ihm erlag eine römische Stadt und Provinz nach
der andern^) und es bedurfte, kaum der formellen Abtretung der Gebiete
Galliens durch Odoaker. Von der Loire und dem Rhone erstreckte sich seine
Herschaft bis zu den Säulen des Hercules und jenseit des Rhone gehorchte die
Provence noch seinen Befehlen. Seine Strenge für den arianischen Glauben aber
machte die Katholiken unversöhnlicher und er hinterließ seinem jungen Sohn
Alarich Ii (485 — 507) eine schwere Aufgabe. Die größere Duldung gegen
die katholische Kirche ließ doch die sehnsuchtsvolle Hoffnung auf Feinde des
Reichs nicht schwinden und die Pnblicierung des römischen Gesetzbuchs 1 * 3 4) im
I. 506 hielt seinen Untergang nicht auf.
2. An Tapferkeit stand keinem deutschen Stamm nach der der Burg un -
der, aber wol an Glück. Seine Ausbreitung blieb auf Gebirgsgegenden
beschränkt und so warte das Volk eine gewisse Einfachheit, die nur durch den
fremden Kriegsdienst etwas gebrochen ward. Weil sie den katholischen Glauben
angenommen hatten, waren sie den arianischen Völkern zum Anstoß und ihr
engrer Anschluß an die Westgoten brachte ihnen neben dem Gewinn größrer
Sicherheit in ihren von den Vogesen längs der Saone und dem Rhone bis zur
Provence sich erstreckenden Gebieten zugleich den innern Zwiespalt, indem ein
Teil des Volks und selbst des Königsgeschlechts zur arianischen Kirche über-
trat. Die Teilung, welche nach 470 die vier Brüder (Gundiochs oder Gunde-
vechs Söhne) Gund obald (s. § 56, 4), God egisil, Ch ilp erich und
Godemar unter sich vorgenommen hatten, führte zum Bürgerkrieg. Der
Arianer Gundobald überzog seine katholischen Brüder Chilperich und Godemar
mit Heeresmacht, ließ den erstern mit seiner Gattin töden und nahm, nachdem
sich der letztre selbst getödet, auch dessen Gebiet für sichh.
1) Giesebrecht Gesch. d. deutschcu Kaiserzeit Iis. 66. — 2) Wir habeu ge-
sehn, wie Widimir der Ostgote nach Gallien gezogeu, 8 59, 1. Thaifaleu werdeu
uvch nuter fraukischer Herschaft in der Gegcud oon Poitiers (Thifauge) erwahut.
Gregor V. Tours Iv 18.— 3) lex Romana Visigothorum oder lex Theodosii, spciter
breviarium Alariciamim beuauut. liber die Wichtigkeit s. Rciu Privatrecht S. 102. —
4) Auch dei deu Burgunderu bestaud eiue lex Uomaim Ourgnudiouum; es ist aber
uicht gewis, ob sie nach 472 oder 517 abgefaht wurde.
15*
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184
preuß. Schlesien, wenige Goralen auf der Babia Gora (Beskiden) östl. der
Weichselguelle, und Kassuben mit polnischdeutscher Mischsprache im uordöstl.
Pommern; die genannten Völker reden noch jetzt ihre eigenen Sprachen und
haben auch die Sitten und Gebräuche ihrer Väter treu bewart; die Einw. des
Osterlaudes um Altenburg au der Pleiße haben ihre eigene Sprache aufgegeben
und reden deutsch, sind aber sonst den Sitten ihrer Väter treu geblieben; andere
sind ganz germanisirt; 3) Nomanen 422000: 410000 Italiener in Südtirol
und dem adriatischen Küstenlande, Ladiner (Grödner) in Tirol, Wallonen
südl. von Aachen und in Lurenburg und im nördl. Deutschland wenige Fran-
zosen (Hugenotten), die nach der Aufhebung des Edicts von Nantes durch
Ludwig Xiv. 1685 eingewandert sind und ihre Sprache bis jetzt bewart haben;
4) Hindu (Zigeuner) über 14000 seit 1417 in Österreich u. n. a. Staaten
zerstreut.
Ii. Außerdem von der Gruppe der Semiten 463000 Juden mit deutscher
Sprache, überall zerstreut, besonders im,, 0. Die Deutschen sind also bei
weitem überwiegend und bilden außer in Österreich und dem preuß. Schlesien
und Polen fast die ausschließliche Bevölkerung.
327. c) Ständeverschiedenheit.
Alle Einw. sind frei. Die Sklaverei hat in Deutschland schon seit
Jahrhunderten aufgehört; die Abhängigkeit der Bauern aber von ihren
Gutsherren erst seit kurzer Zeit und noch nicht überall. Außer den Fürsten,
regierenden linb mediatisirten (Standesherren), Adelige mit mehr oder weniger
Vorrechten, Soldaten, Staatsdieuer, Bürger (oder Gewerbtreibende, Kauf-
leute und Künstler), deren Anzahl immer größer wird, und Bauern oder
Landbauer.
§. 328. d) Religionsverschiedenheit.
Außer den 463000 Juden und den wenigen Zigeunern sind alle Einw.
Deutschlands Christen, und zwar nicht ganz 21 Mill. Protestanten oder
evangel. Christen (Lutheraner, Reformirte, Unirte u. a.), nicht ganz 23 Mill.
Katholiken und etwa 3300 Griechen (meist in Österreich). In Österreich,
Lurenburg und Limburg sind fast alle Einw. Katholiken, in Holstein und
Lauenburg dagegen Protestanten; in Preußen 5 Mill. Katholiken und fast
8v2 Mill. Protestanten; in den übrigen 31 Staaten etwa halbsoviel Katholiken,
5'/2 Mill. (die meisten inbayern, Württemberg, Baden, Nassau, beiden Hessen,
Hannover und Oldenburg), wie Protestanten, über 11 Mill. (in den nicht
genannten Staaten fast ausschließlich).
Die alten Germanen waren Heiden. Am Rhein gab es schon während
der Römerherrschaft Christen. Die Franken und Alemannen wurden seit
496 (Schlacht bei Zülpich, Chlodowig) bekehrt. Missionaire von den britischen
Inseln: Columban seit ca. 606 in Schwaben, sein Schüler Gallus (S. Gallen)
und Johann, Bischof in Constanz; Emmeran, Apostel der Bayern st. 652;
Kilian 686 in Thüringen; Bonifäcius (st. 755) in Hessen, Thüringen und
Bayern, errichtet viele Bisthümer. K. Karl d. Gr. bekehrt die Sachsen 772
bis 803, und die südl. Slawen, die nordöstl. erst seit dem 10. Jahrh. Christen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Columban Gallus Johann Johann Emmeran Apostel Kilian Kilian Karl_d Karl
39
D e r schweizerische Reformator Ulrich Zwingli
fällt bei Kappel gegen die Katholiken.
Bald darauf lehrte in Genf der Reformator Johann
Calvin (Jean Chauvin), dessen Lehre (die„reformirte")
sich auch in Frankreich ausbreitete.
1532 Der Nürnberger R e l i g i o n s f r i e d e.
Johann der Beständige stirbt. Es folgt Jo-
hann Friedrich (der Großmüthige).
1533—34 Die Wiedertäufer in Münster.
Au ihrer Spitze stand der ehemalige Schneider Jo-
hann Bockelssohn, König von Zion. Vielweibe-
rei, Gütergemeinschaft. Scharfrichter K nippe r dol-
lin g. Der Bischof von Münster erobert die Stadt.
Johann v. Leyden grausam hingerichtet, v)
(1534) Die Reformation in Würtemberg durch Her-
zog Ulrich eingeführt.
1535 König Heinrich Viii. von England führt dort
die bischöfliche H och ki r ch e ein, indem er sich
vom Papste lossagt.
Die Gründe dazu vorwiegend äußere, z. B. Erwerb
der reichen Klostergüter, auch weil der Papst ihn nicht
von seiner Gemahlin Katharina v. Arragonien
(Tante Karls Y.) scheiden will.vz
Nachdem Maria die Katholische den Prote-
stantismus zu vernichten gesucht hatte, wird derselbe
durch die große Königin Elisabeth (1558 — 1603)
wiederhergestellt und befestigt; doch sonderten sich die
streng calvinistischeu Presbyterianer oder Puri-
taner von der Landeskirche.
1539 Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg tritt zur
e v a n g. Kirche über. x)
1540 Stiftung des Jesuitenordens durch Ignatius
Loyola.
Spanilcher Edelmann, Soldat, vor Pampelona ver-
wundet, nun religiöser Schwärmer. Der Zweck des
„Ordens der Gesellschaft Jesu" Bekehrung der Un-
v) Der Käsig mit den Gebeinen auf dem Thurme.
w) Von seinen 6 Gemahlinnen ließ H. 2 enthaupten, darunter Anna
Boleyn, die Mutter der Königin Elisabeth.
x) Sein Vater Joachim I. Feind der Reformation. (Gemahlin Eli-
sabeth muß fliehen).
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_Zwingli Kappel Johann
Calvin_(Jean_Chauvin Johann Johann Friedrich Friedrich Schneider_Jo- Johann Ulrich Heinrich_Viii Heinrich Katharina_v Karls_Y. Karls Maria Maria Joachim_Ii Ignatius
Loyola Spanilcher_Edelmann Pampelona Anna
Boleyn
Extrahierte Ortsnamen: Genf Frankreich Würtemberg England Brandenburg
41
Philipp von Hessen treulos gefangen, b) gegen
den Willen seines Schwiegersohnes Moritz. (Her-
zog Alba.)
1548 Das Interim o) wird den Protestanten vom
siegreichen Kaiser vorgeschrieben, jedoch
nicht a n e r k a n n t. ä)
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passauer Ver-
trag.
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefan-
genhaltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird
Moritz des Kaisers Feind. Statt gegen Magde-
burg zu ziehen, wendet er sich (in Verbindung mit
dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-
Culmbach) nach Süddeutschland und überrascht den
kranken Kaiser in Jnnspruck. Flucht. 6) Religions-
freiheit. Moritzens verhängnisvolles Bündniß mit
Frankreich, welches Metz, To ul u. Verdun
eroberte und für immer behielt.
(1553) Moritz fällt bei Sievershausen gegen den
Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den p. Vertrag) die Bisthümer
mit Krieg überzogen lind wurde von Moritz und dem
Herzog v. Braunschweig geschlagen; doch fiel
ersterer.
1555 Der augsburger Neligionöfriede.
Er kam zu Stande besonders durch die Bemühungen
des Königs Ferdinand (Karls Bruder); doch wa-
ren Zwinglianer und Calvinisten im Frieden nicht mit
einbegriffen.
Im Herbst übergibt Karl zu Brüssel seinem Sohne
Pbilipp feierlich die Regierung der Niederlande.
1556 Karl V. legt die Negierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St.
Juste zurück, f) wo er 1558 im 56. Jahre seines
Alters stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
b) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
c) Bestimmungen, wie es bis zum Schluß der trid. Kirchenversamm-
lung ,, e i n st w ei len " gehalten werden sollte.
d) Sprüchwort: Das Interim — hat den Schalk hinter ihm.
e) Sänfte, Fackeln, Regen. — Die gefangenen Fürsten nun frei, f
f) Gartenbau. Uhren. Todtcnmesse.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karls Philipp Philipp Moritz_des_Kaisers Albrecht_von_Brandenburg-
Culmbach Albrecht Moritz Albrecht Albrecht Moritz Ferdinand Karls Karl_zu_Brüssel Karl Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Karls Jnnspruck Frankreich Karls Niederlande Deutschland
38
Christenmenschen" falsch deuteten. Sie forderten Der-
besserung ihrer allerdings bedrängten Lage (die 12
Artikel) und begingen arge Gewaltthaten. Einer ih-
rer Anführer war der Ritter Götz v. Berlich til-
gen. Der Aufstand mit Grausamkeit unterdrückt
(Georg Truchseß von Waldburg); auch Luther will
nichts von Schonung wlsfen.
Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter
Thomas Münzer, welcher sogar Gütergemeinschaft
einführen will. Bei F r a n ken ha u fe n gefchlagenr)
und hingerichtet.
1525 Tod Friedrichs des Weifen, auf welchen sein
Bruder Johann bet Beständige folgt.
Der Großmeister des deutschen Ordenss) A l -
brecht v. Brandenburg, sagt sich von Rom
los ii n b macht f i ch zum Herzog von Preußen.
1527—29 Zweiter Krieg zwischen Karl und Franz.
Da auch der Papst auf Franzens Seite trat, so er-
oberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbon
Rom, fiel aber. Schreckliche Plünderung, t) — Der
Erfolg dieses und eines dritten Krieges (1536
bis 38) war für Karl günstig; denn Franz mußte den
Madrider Frieden bestätigen.
1529 Reichstag zu Speier. Protestanten.
Die Anhänger der Reformation protestirten (d. i.
sie erhoben Widerspruch) gegen den Beschluß, daß
jede weiteren Neuerungen zu verhüten feien. Unter
den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten
der Kurfürst Johann d. B. v. Sachsen und Land-
graf Philipp v. Hessen. Ein Glücksumstand für
sie war es, daß Karl V. gerade jetzt in einen Tür-
ken kriegu) verwickelt war.
1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgikche
Confession. Verfasser derselben war Philipp Me-
l an chthon.
1531 Der schmalkaldische Bund zwischen den prote-
stantischen Fürste n.
r) Der Regenbogen. Tödtung des Heroldes. Münzers Feigheit.
s) Verhöhnung des Papstthums durch lächerliche Processionen.
t) Der seit dem 13. Jahrh, die heidnischen Preußen unterworfen
hatte. 1309 wird Marienburg Sitz des Hochmeisters,
u) Vergebliche Belagerung von Wien. Die tapfere Besatzung.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Truchseß_von_Waldburg Thomas_Münzer Friedrichs Johann Karl Karl Franz Franz Franzens Karl_von_Bourbon Karl Karl Karl Franz Franz Johann Philipp_v Philipp Karl_V. Karl_V. Philipp_Me- Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Brandenburg Rom Rom Sachsen Hessen Marienburg Wien
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gläubigen und der Sünder. Besonders wirksam gegen
den Protestantismus, bis auf den heutigen Tag.
1542—i544 Letzter Krieg zwischen Karl Y. und
Franz I.
Von den protestantischen Reichsstanden wirksam un-
terstützt, dringt Karl bis in die Nähe von Paris vor.
Friede zu Crespy, in welchem Franz aus Ita-
lien, Karl dagegen für immer aus Burgund ver-
zichtet.
(1545—1563) Das t r i de n t i n e r Concil.
Durch die Kirchenversammlung zu Trient sollten die
kirchlichen Streitigkeiten ausgeglichen werden; doch
wurde sie wegen des Uebergewichts der Päpstlichen
von den Protestanten gar nicht beschickt. — Die Be-
schlüsse des Concils stehen noch gegenwärtig bei der
römischkatholischen Kirche in Geltung.
1546 Luther stirbt in Eisleben am 18. Februar.^)
Sein Grab in der Schloßkirche zu Wittenberg.
Neben ihm ruht Melanchthon, der erst 1560 starb.
Vergebens suchte dieser die Lutheraner u. die Reformir-
ten zu vereinigen.
1546—1547 Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
Müh lberg.
Kurfürst Joh a nn Friedrich, Landgraf Philipp
v. Hessen und eine Anzahl Städte (unter Anführung
des braven Sebastian S ch ar tl in von Burtenbach)
bildeten die Kriegsmacht der Protestanten. Kaiser
Karl bezieht ein festes Lager bei Ingolstadt, er-
klärt die Häupter des schmalk. Bundes in die Acht.
Langsame u. lässige Kriegführung, darauf Abzug.
Gleichzeitig war Herzog Moritz von Sachsen in
das Kurfürstenthum eingefallen. (Des Kaisers Freund,
obwohl Protestant!)
Als Joh. Friedr. zurückkehrt, muß Moritz weichen;
doch Karl Y. erschien plötzlich selbst in Sachsen, siegte
auf der Lochauer Haide bei Mühlbergs) und
nahm den Kurfürsten gefangen. Moritz wird Kur-
fürst von Sachsen. Karl in Wittenberg an Lu-
thers Grabe, a)
y) In Gegenwart seines Freundes Justus Jonas.
z) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hisvam'a!
a) Wie beantwortete K. den ihm daselbst gegebenen Rath?
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Y Karl Franz_I. Karl Karl Franz Franz Karl Karl Melanchthon Friedrich Friedrich Philipp
v Philipp Sebastian_S Karl Karl Moritz_von_Sachsen Moritz Karl_Y Karl Moritz Karl Justus_Jonas
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1556—1564 Ferdinand I. auch König von Ungarn
und Böhme n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch
edle Duldsamkeit den Frieden zwischen Katholiken und
Protestanten. — Türkenkriege.
In Neapel u. S i c i l i e n , den Niederlanden,
Spanien u. Amerika folgt als König Karls Sohn
Philipp Ii. (1556 — 1508), ein mistrauischer und
unduldsamer Regent. Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande.
Politische und religiöse Unterdrückung (Inquisition).
An der Spitze der Unzufriedenen (Geusen, d. i. Bett-
ler) treten der kluge Fürst Wilhelm von Ora-
nten, Graf Egmont und Graf Hoorn. Der
grausame Herzog Alba kommt mit einem Heere.
Wilhelm v O. nach Deutschland, Egmont und
Hoorn 1568 zu Brüssel hingerichtet. Freiheitskampf
unter Wilhelm v. O. Die nördl. Staaten fchließeu
1579 die U treck ter Union und erklären sich 1581
für eine unabhängige Republik. Erbstatlhalter aus
dem Hause O r a n i e n. g)
Philipp auch unglücklich gegen die englische Köni-
gin Elisabeth. 1588 Verlust der unüberwind-
lichen Flotte (Armada).
1564—1576 Maximilian Ii., Sohn Ferdinands I.
Wie sein Vater duldsani gegen die Protestanten. Wäh-
rend des Türkenkrieges stirbt Sultan So lim an bei
der Belagerung von Sigeth. Zriny's Heldentod.
1572 Die pariser Bluthochzeil unter Karlix. 5000
24. Aug. H u g en o tt e n (Reformirte) ermordet.
1576-1612 Rudolph Ii.
Gelehrt, treibt Astronomie und Goldmacherei,h) thut
aber nichts für das Reich und muß feinem Bruder
Matthias Oestreich und Ungarn überlassen. Um
sich in Böhmen zu behaupten, gewährt er 1609
durch den M a e st ä t s b r i e f den Böhmen Reli-
gionsfreiheit. In Deutschland die religiöse Spal-
tung immer schroffer.
§) Nach Wilhelms Ermordung zu Delft tritt sein Sohn Moritz an
die Spitze der Niederlande, kann aber die Eroberung Antwerpens
nicht verhindern. (Gianibelli, zweiter Archimedes.)
d) Ja seinen Dienst der berühmte Kepler, der würdige Nachfolger
des Copernikus.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_I. Ferdinand_I. Karls Philipp_Ii Philipp Wilhelm Wilhelm Wilhelm Philipp Philipp Maximilian_Ii Maximilian Ferdinands_I. Sigeth Rudolph_Ii Matthias_Oestreich Wilhelms Wilhelms Moritz
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Neapel Spanien Amerika Karls Niederlande Deutschland Goldmacherei Ungarn Deutschland Niederlande